Mein Leben als Adult-Webmaster, Teil 1: Die frühen Jahre

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Meine erste Erotik-Webseite machte ich zu der Zeit, als ein 56K-Analogmodem für einen Normalanwender das höchste der Gefühle war; ISDN hatten damals nur sehr wenige, und DSL, UMTS oder WLAN existierten höchstens als Prototypen.

Man schrieb das Jahr 1995, und die Seite trug den Titel „Der österreichische Sexführer“. Anfangs mußte dafür noch mein Account bei der TU Wien herhalten, bis ich beim „Austrian Erotic Center“ damit Unterschlupf fand (dort existiert die Seite übrigens immer noch mit Stand 1999). Der „Sexführer“ war ein Verzeichnis der Bordelle, Nachtbars, Pornokinos, Peepshows usw. in Österreich (vor allem in Wien) und damals noch ziemlich einzigartig, denn die einzigen andere nennenswerten Informationsquellen waren „offline“-Produkte wie S.O.Z. („Sex Ohne Zensur“) oder der „Stadtplan für Männer“. Diese beiden Publikationen sowie die einschlägigen Kontaktanzeigen in „Kronen Zeitung“ und „Kurier“ waren anfangs auch meine hauptsächlichen Informationsquellen, da mein Studenten-Budget keine ausführlichen Recherchen zuließ. Erst mit steigendem Bekanntheitsgrad begannen die Betreiber der diversen Etablissements teilweise von sich aus auf mich zuzukommen, und auch die Werbeeinnahmen (die ich als Gegenleistung für den Webspace mit dem Betreiber des A.E.C. teilte) begannen langsam zu sprudeln, nicht zuletzt als auch einige Tages- und Wochenzeitungen den „Sexführer“ erwähnten.

Kurz danach begann ich mit der Entwicklung von „ErotiContact“, einer Seite für erotische Kontaktanzeigen. Auch diese läuft nach wie vor auf dem Server des A.E.C., sogar mein Originaldesign wurde zu einem großen Teil übernommen.

Da ich damals gerade mal HTML gestalten konnte und von Datenbanken keine Ahnung hatte, waren beide Seiten eine wilde Mischung aus teils händisch im Texteditor erstellten, teils von einem Delphi-Programm automatisch generierten Webseiten, die ich täglich manuell auf den Webserver hochladen mußte. Das waren Zeiten…

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