Mein Leben als Adult-Webmaster, Teil 2: Einsames Vergnügen

Irgendwann im Laufe dieser Zeit trat der Betreiber des A.E.C. an mich heran, ob ich nicht eine „verwaiste“ Webseite übernehmen wolle, deren bisheriger Betreuer anscheinend kein Interesse mehr daran zeigte. Es war dies eine Seite zum Thema „Masturbation“, und diese „geerbte“ Seite sollte der Urvater von „Einsames Vernügen“ werden.

Recht bald war mir das ursprüngliche Layout zu simpel, und ich begann das Konzept schrittweise zu erweitern. Es kamen Bildergalerien dazu, ein Diskussionsforum sowie ein Bereich für registrierte (und in späterer Folge auch zahlende) Mitglieder. Natürlich gab es da noch nicht den Komfort, den man heute von Web2.0-Communities gewohnt ist: Bilder für die Galerie erhielt ich etwa per eMail zugeschickt (was über eine 56K-Modemleitung manchmal extrem an den Nerven zehrte) und mußte sie manuell verkleinern, in meine HTML-Seiten einbauen und auf den Server hochladen. Zumindest für letzteres hatte ich ein einfaches Script geschrieben, um nur die geänderten Dateien übertragen zu müssen. Aber immerhin bekam ich ohne dafür zahlen zu müssen oder mich in alt.binaries.pictures.*-Newsgroups herumtreiben zu müssen massenhaft Nackt- und Sexbilder zugeschickt, auch wenn viele davon nur Männer oder männliche Geschlechtsteile zeigten, denn natürlich war der Großteil der Besucher Männer.

Aber zum Glück nicht alle.

Im Frühling 1999 bekam ich eine eMail (oder war es eine ICQ-Nachricht?) von einer Frau, die sich „Wetcat“ nannte und der das Bild meines Schwanzes ins Auge gestochen war, das ich damals prominent auf der Startseite von „Einsames Vergnügen“ platziert hatte. Nach einigen Chats in ICQ und dem bekannten Spin-Chat trafen wir uns Ende April das erste Mal, und nur 3 Monate später waren wir verheiratet (und sind es immer noch!)

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