Pleiten, Pech und Pannen – wie man einen Wettbewerb nicht organisiert

Die Idee war und ist ja nicht schlecht – ein Videowettbewerb für echte ungespielte Amateur-Orgasmen, getrennt nach Männern und Frauen/Paaren, und der geilste Orgasmus (bzw. der den die anderen User am geilsten finden) gewinnt einen Preis.

Leider stellte sich heraus, daß die Planung bzw. Ausführung der ganzen Aktion unsererseits nicht so wirklich überzeugend war. Das begann mit ein paar kleineren technischen Pannen zwischendurch – so waren teilweise Bewertungen schon vor Beginn der eigentlichen Votingphase möglich gewesen, die ich dann manuell zurücksetzen mußte, und das automatische Schließen der Votings zum vorgesehenen Zeitpunkt wollte auch nicht so recht klappen – und endete mit einem zumindest für die Teilnehmer schwer durchschaubaren Endergebnis, was wohl zum größten Teil daran lag, daß ich versucht hatte, das bestehende Bewertungssystem für Beiträge für diesen Zweck zu nutzen. Rückblickend sollte ich wohl besser sagen „zu mißbrauchen“, denn diese „Abkürzung“ stellte sich nun als suboptimale Lösung heraus.

Im Endergebnis gab es dann in jeder Kategorie mehrere Beiträge mit der maximalen Bewertung von 5 Sternen – wie nun daraus den tatsächlichen Gewinner ermitteln? Die Lösung schien simpel: wir sortieren einfach zusätzlich noch nach der Anzahl der abgegebenen Stimmen, also wer die meisten Votings erhalten hat gewinnt. Und hier begann nun das eigentliche Drama, denn es gab einige Beiträge, die vielleicht knapp unter der maximalen Punktezahl lagen, sagen wir 4.95 von 5 möglichen Sternen, dies aber von einer sehr großen Anzahl von Usern.

Wie sollten wir das nun bewerten?

Streng nach den Regeln gewinnt der Beitrag mit der besten Bewertung, daran ist nicht zu rütteln, und bei Gleichstand mußten wir „irgendeine“ Lösung finden, um einen eindeutigen Gewinner bzw. Gewinnerin zu ermitteln.

Vielleicht ist der Ansatz, für den wir uns letztendlich entschieden haben, nicht wirklich fair. Vielleicht sollte ein Beitrag mit einer Bewertung von 4.95 von 70 Usern wirklich besser abschneiden als ein Beitrag mit einer Bewertung von 5 von nur 25 Usern.

Fehler sind bekanntlich dafür da, um daraus zu lernen, und beim nächsten derartigen Wettbewerb werden wir sicherlich einiges besser machen – unter anderem wird es sicher ein besseres und faireres Votingsystem geben, versprochen!

Ein Gedanke zu „Pleiten, Pech und Pannen – wie man einen Wettbewerb nicht organisiert

  1. Hallo,

    ich habe selten so eine total unüberlegt Auswertung gesehen wie diese hier.
    Selbst als man erkannt hat das die angedachte Auswertung so nicht funktioniert war man nicht in der Lage diese gescheit zu überdenken.
    Fehler passieren, aber man sollte sie dann auch ausbessern. Zeit dazu war ja schliesslich gegeben, man musste ja das Ergebniss nicht sofort bekanntgeben, sondern hätte erst mal über die beste Auswertung nachdenken sollen.

    Bei einem Bewertungssystem mit unterschiedlich vielen Bewerten kann nie einzig und alleine die durschnitliche Bewertungspunktzahl als Kriterium herangezogen werden.
    Warum dem so ist sollte jeder Mensch an 5 Fingern abzählen können.

    Teilnehmer A 5 Punkte von einer Person
    Teilnehmer B 5 Punkte von 9 Personen + 4 Punkte von einer Person

    Ohne zu rechnen sollte jedem klar sein das Teilnehmer B wohl besser angekommen ist bei den Bewertern.

    Geht man nun hin und schaut sich stumpf die Durchschnittsbewertungen an, so hat natürlich Teilnehmer A mit 5.0 besser abgeschnitten da Teilnehmer B nur 4,9 Punkte bekommen hat.

    Nur wer kommt ernsthaft auf die Idee z.B. ein Produkt bei Amazon als „gut“ oder „besser“ anzusehen nur weil es von einer Person 5 Sterne bekommen hat und das alternativ Produkt „nur“ 4,5 Sterne von 400 Personen?
    So kurzsichtigt kann doch kein halbwegs gescheiter Mensch denken.

    Natürlich muss man auch die Anzahl der Bewerter berücksichtigen. Sonst könnte ja eine Person mit einer einzelnen 5er Wertung gewinnen.

    Das ganze ist auch gar nicht so schwer, man muss die Werte nur faktorisieren. Und zwar mit der Anzahl der Teilnehmer.

    Hier also
    Teilnehmer A 5.0 x 1 Wertung = 5.0
    Teilnehmer B 4.9 x 10 Wertungen = 49.0

    Somit sind beide Faktoren, Bewertung und anzahl Bewerter, ausreichend Berücksichtigt.

    Es ist doch absolut albern jemanden mit 100 Bewerten „abzuwerten“ nur weil eine Person z.B. nur 3 Sterne bergeben hat und somit der Durchschnitt 4,98 ist.
    Und jemand anderen mit nur 10 Bewerten die allesamt 5 Punkte vergeben haben zu „bevorzugen“. Auch wenn wir hier glatte 5.0 Punkte im schnitt haben.

    Auch hier wäre mit Faktor bei 498 zu 50 ganz klar Kandidat A als Sieger hervor gegangen.

    Anders herum gedacht hätte man besser allen anderen Teilnehmern außer seinem Favoriten eine 1-4 Sterne Bewertung geben sollen, dies hätte so nämlich eher zum Sieg verholfen als eine 5 Sterne Wertung beim eigenen Favoriten.

    Gruß
    Joker

    P.S.: Es wäre sicher keine schleche Lösung wenn man nach erneuter, nun richtiger, Auswertung den daraus resultierenden Siegern einen „Trostpreis“ überreichen würde oder zumindest die echten Sieger bekannt geben würde.

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